Der Fußball Fan an sich möchte ungern als Kunde gesehen und behandelt werden. Hierzu zähle ich mich auch. Allerdings gilt dies lediglich für die Beziehung zwischen meinem Verein und mir. Das liegt eigentlich auf der Hand, ist aber dennoch für viele offensichtlich nicht zu verstehen. So zum Beispiel der Caterer “Aramark” der sich im Frankfurter Stadion um Würstchen und Bier kümmern soll. Nicht nur dass ein Bier mittlerweile 6,20€ kostet… Nicht nur dass das eingeführte Pfand so mies organisiert ist, dass auch hieran nochmal ordentlich verdient wird…. Nein, jetzt werden noch nicht mal mehr die Becher voll gemacht. Statt 0,5l kommen jetzt nur noch 0,4l in den Becher und werden weiter als halbe Liter verkauft. Das war keine Ausnahme am vergangenen Spieltag oder ein Versehen, sondern ein System, das trotz vielfacher Beschwerde durchgezogen wurde.
Der Bauchladen der jungen Dame ist gefüllt mit halbleeren Bechern. Und natürlich beschwert sich der Käufer hier. Habe ich auch gemacht. Das führte zu ner Menge “gepansche” weil vom einen ins andere Bier geschüttet wurde. Aramark, ganz ehrlich: geht’s noch?? Für Euch sind wir Kunden! Wir sind nicht Eure Fans! Das ganz ganz sicher nicht! Also behandelt uns auch so und versucht nicht uns zu verarschen.
Am Mittwoch abend ging’s dann gleich weiter. Ich war in Darmstadt mir den FSV anschauen. Leider habe ich’s nicht zum Anpfiff geschaft, sodass die Kassenhäuschen am Seiteneingang schon geschlossen waren als ich kam. Der nette Ordner sagte, dass es in der Lilienschänke noch Karten gibt, also ging’s dahin. Dort zapfte in einer nicht wirklich vollen Kneipe eine Frau Bier, die auf die Frage nach Karten mit einem pamigen “Nein” reagierte, uns keines Blickes würdigte und weitere Fragen einfach völlig ignorierte. Andere Gäste kommentierten das Schauspiel mit Sätzen wie “Rede doch mal mit Deiner Kundschaft” was aber auch ignoriert wurde. Am Haupteingang habe ich dann noch eine Karte bekommen, weil das Spiel selbstverständlich nicht ausverkauft war.
Seit diesen 2 Erlebnissen denke ich darüber nach, wie der Fussball Fan hier wahrgenommen wird und wie eigentlich die Realität aussieht. Das Image der lauten, stets besoffenen Verrückten haben wir nun einmal. Nicht selten zurecht. Was aber nichts an der Tatsache ändert, dass grade die Bewirtungsunternehmen verdammt viel Geld mit uns Fans verdienen. Und dessen sollten sich die Aramarks und Lilienschänken dieser Welt mal bewusst werden.
Ich weiss, dass ich all das nicht ändern kann, aber ich werde (auch wenn’s mir echt schwer fällt) ab sofort auf alle Angebote im Stadion verzichten. Bier, Ebbelwoi und Worscht nur noch vor den Toren, wo es sowieso viel besser schmeckt. Auch die Lilienschänke wird mich nicht wiedersehen (was zugegebener Massen weder mir noch der Lilienschänke wirklich was auchmachen wird). Die ca. 15€ die ich wöchentlich im Stadion gelassen habe, werden bei Aramark nun keine Umsatzeinbrüche und Entlassungswellen hervorrufen. Aber ich bin es leid, dieses Unternehmen was sich voll auf sein Monopol verlässt, noch weiter zu unterstützen. Ich kann nur hoffen dass sich hier was ändert. Denn eigentlich trink ich ganz gerne auch während dem Spiel mal ein Bierchen oder nen Ebbelwoi 😉
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